Jäger für die Waldinitiative

Trotz einiger Bedenken stellt sich Jagd Aargau hinter das Volksbegehren Ja! für euse Wald». «Wir sind uns aber bewusst, dass das Begehren ordnungspolitisch nicht unproblematisch ist», sagte Präsident Rainer Klöti an der Generalversammlung in Kaisten.

Die Waldinitiative verlangt im Wesentlichen mehr Kantonsmittel, um die vielfältigen Leistungen des Forstes auch künftig gewährleisten zu können. © Walter Schwager

«Der Vorstand von Jagd Aargau hat beschlossen, die Initiative ‹Ja! Für euse Wald› der Aargauer Förster zu unterstützen», erklärte Jagd-Aargau- Präsident Rainer Klöti an der Generalversammlung in Kaisten. «Wir sind uns aber bewusst, dass das Begehren ordnungspolitisch nicht unproblematisch ist.» Urs Gsell, der Präsident des Initiativkomitees, stellte das Begehren vor, das im Herbst an die Urne kommt. Die Initiative verlangt im Wesentlichen mehr Kantonsmittel, um die vielfältigen Leistungen des Forstes auch künftig gewährleisten zu können.

Umweltdirektor Stephan Attiger hielt fest, der Regierungsrat stehe der Initiative «Ja! Für euse Wald» negativ gegenüber – dies aber nicht in Bezug auf den Inhalt. «Wir sind der Meinung, dass die Leistungen des Forstes abgegolten werden müssen», betonte Attiger. «Wir sind aber überzeugt, dass die bisherige Regelung besser ist als eine neue zentralistische Lösung.»

Den Jägerinnen und Jägern gebühre grosser Respekt und Dank für ihre Leistungen, stellte Attiger fest. Wie er sagte, ist der Prozess der Bereinigung der Reviergrenzen abgeschlossen. Bis auf wenige Fälle habe eine Einigung erzielt werden können. Wie der Regierungsrat versicherte, bleiben Bewertungssystem und Pachtzinsen unverändert. Ziel sei es, im Laufe des Herbstes die neuen Pachtverträge unterzeichnen zu können.

«Die Herausforderungen für die Jagd – in gesellschaftlicher und rechtlicher Hinsicht – sind gross und sie nehmen zu», sagte Attiger weiter. Er wies dabei auch auf das Spannungsfeld zwischen Jagd und Landwirtschaft hin, zum Beispiel bei Wildschweinen, die Schäden an Kulturen anrichten. Der Massnahmenplan Schwarzwild müsse angepasst werden, hielt Attiger fest. «Wir sind aber klar nicht der Auffassung, dass die Jagd hier noch stärker zur Verantwortung zu ziehen ist.»

Rechtsschutz für Jäger

Vizepräsident Thomas Laube und Rechtskonsulentin Vera Beerli legten die Gründe dar, welche den Vorstand von Jagd Aargau bewogen haben, eine Rechtsschutzversicherung für die Mitglieder abzuschliessen. Von der Versammlung wurde das «Solidaritätsprojekt Rechtsschutzversicherung», so Laube, ohne Gegenstimme gutgeheissen. Rolf Suter stellte seine Aufgaben als Beauftragter für Aus- und Weiterbildung vor. Laube orientierte über die Projekte «Hundeleinenpflicht» und «Rettet die jungen Wildtiere», Kantonstierärztin Barbara Thür über die Afrikanische Schweinepest, die sich von Osteuropa her ausbreitet.

Die Versammlung, die von den Fricktaler Jägern unter der Leitung von Hanspeter Gerber organisiert und von den «Jagdhornbläsern Fricktal» begleitet wurde, ehrte eine Reihe von Jagdaufsehern. Franz Rebmann (Kaisten) und Franz Waltenspühl (Gränichen) sind seit 50 Jahren im Einsatz.

Hanspeter Egli überbrachte die Grüsse von Jagd Schweiz und Christian Jaques (Präsident Jagd Zürich) ging auf die Volksinitiative «Wildhüter statt Jäger» im Kanton Zürich ein. «Diese Abstimmung», so Christian Jaques, «wird enorme Auswirkungen haben – nicht nur für den Kanton Zürich.»

Quelle: Aargauerzeitung, 22.04.2018