10’568 Unterschriften für den Wald

Das Initiativkomitee „Ja! Für Euse Wald“ hat bei der Staatskanzlei 10568 Unterschriften eingereicht. Das Begehren verlangt, dass im kantonalen Haushalt die nötigen Mittel sichergestellt werden, damit der Wald seine vielfältigen Funktionen weiterhin erfüllen kann.

„Man darf von einen forsthistorischen Ereignis sprechen“, betonte Urs Gsell, Förster und Vorsitzender des Initiativkomitees, vor der Übergabe der Unterschriften an den stellvertretenden Staatsschreiber Urs Meier.

Untershriftenübergabe
Urs Gsell, Vorsitzender des Initiativkomitees überreicht dem Stellvertretenden Staatsschreiber Urs Meier die zahlreichen Unterschriften.

Seinen Hintergrund hat das Begehren „Ja! Für euse Wald“ in der Tatsache, dass sich die Kosten der vielfältigen Leistungen, die der Wald für die Allgemeinheit erbringt, nicht mehr durch den Holzverkauf decken lassen. „Vor zwei Jahren haben einige Förster gefunden, dass etwas geschehen muss“, sagte Urs Gsell.  „Jetzt kann man sagen, dass man richtig entschieden hat.“ Am Tag des Waldes 2016  hat ein breit abgestütztes Komitee mit der Sammlung von Unterschriften begonnen. „Ziel“, so Urs Gsell, „war es anfänglich, bis Ende 2016 3000 Unterschriften zu bekommen. Wir haben dann aber festgestellt, dass die Initiative eine positive Aufnahme findet. In der Bevölkerung ist verstanden worden, dass es um die Zukunft des Waldes geht.“ Beim Abschluss der Sammlung lagen 10521 beglaubigte Unterschriften vor – was nicht zuletzt ein wichtiges Signal an den Grossen Rat sein dürfte.

Weder Steuer noch „Billett“

„Die Initiative will weder eine neue Steuer oder noch eine Eintrittsgebühr in den Wald“, betonte Urs Gsell. Das Begehren „Ja! Für euse Wald“ verlangt, dass die bisherigen Beiträge des Kantons an den Wald von jährlich rund 5 Millionen Franken um zusätzliche 11 Millionen Franken auf 16 Millionen Franken aufgestockt  werden. Und zwar ohne zusätzliche Steuern. Diese Mittel – entsprechend 0,3 Prozent des Budgets des Kantons – sollen zielgerichtet für den Wald eingesetzt werden. Auf der Grundlage von Vereinbarungen, die von der Abteilung Wald des Kantons mit den Waldeigentümern ausgehandelt werden, sollen beispielsweise leistungsbezogene Mittel für den Waldstrassenunterhalt – was auch der Bevölkerung den Zugang zum Wald ermöglicht – oder auch für die bodenschonende Waldbewirtschaftung zur Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit ausgerichtet werden.

Realistische Forderung

„Wir sind der Meinung, dass unser Begehren realistisch ist“, erklärte Urs Gsell. „Was in anderen Kantonen längst Tatsache ist, war im Aargau bisher nicht nötig. Der Wald konnte seine Leistungen lange aus eigener Kraft erbringen. Mit den heutigen Holzpreisen ist das leider nicht mehr möglich.“

Waldinteressierte Personen.
Über 60 waldinteressierte Personen waren bei der Unterschriftenübergabe anwesend.

Weitere Berichterstattungen:
Regionaljournal Aargau Solothurn
Aargauer Zeitung